Wir lösen Ihr Rechtsproblem! Stellen Sie uns jetzt Ihre Fragen.Bewertung: - bereits 392.580 Anfragen

Empfängnisverhütung: Auch gegen den Willen des Betreuten möglich?

Betreuungsrecht | Lesezeit: ca. 6 Minuten

Während zur Frage der Genehmigung einer Sterilisation bei Betreuten mit § 1830 BGB eine sehr restriktive gesetzliche Regelung besteht (vgl. Sterilisation) und auch Rechtsprechung dazu vorliegt, fehlt fehlt eine klare gesetzliche Regelung sowie umfangreiche Rechtsprechung bei der praktisch durchaus bedeutsamen Problematik der Anwendung empfängnisverhütender Mittel.

Was ist bei Einverständnis des Betreuten zu beachten?

Soweit solche Mittel mit Wissen und Willen einer (oder seltener: eines) einwilligungsfähigen Betreuten verabreicht bzw. angewandt werden, bestehen rechtlich keine Bedenken, da dann wie bei anderen ärztlichen Maßnahmen und sogar bei der Sterilisation ausschließlich der Wille des Betroffenen entscheidet.

Die Entscheidung zwischen verschiedenen Verhütungsmethoden ist alleine am Wohl des Betreuten zu orientieren.

Rechtslage bei fehlendem Einverständnis des Betreuten

Eine Maßnahme zur Empfängnisverhütung kann gegen den Willen der Betroffenen nicht erzwungen werden (AG Böblingen, 16.07.2001 - Az: 22 XVII 95/01).

Dabei kommt es nicht auf die etwaige Geschäftsfähigkeit der Betroffenen an, sondern ausschließlich auf deren Einwilligungsfähigkeit. Diese liegt vor, wenn die Betroffene nach entsprechender, auf ihren Gesundheitszustand abgestellter ärztlicher Aufklärung Art und Ausmaß, Chancen und Risiken des vorgesehenen Eingriffs und seiner Folgen abzuschätzen vermag.

Dabei ist der sog. natürliche Wille nach der Rechtsprechung auch bei nicht vorhandener Einwilligungsfähigkeit maßgeblich. Für die entsprechende Anwendung der Bestimmung zur Sterilisation auf Fälle der vorliegenden Art spricht jedenfalls, dass auch eine ununterbrochene Folge empfängnisverhütender Mittel im Ergebnis zu dem mit einer Sterilisation erreichten Erfolg führt.

Rechtslage bei fehlender Einwilligungsfähigkeit

Dagegen ist die Situation bei fehlender Einwilligungsfähigkeit schwieriger. Im Ergebnis dürfte aber die zwangsweise Anwendung empfängnisverhütender Mittel daran scheitern, dass eine Rechtsgrundlage dafür nicht vorhanden ist.

Zum Weiterlesen dieses Beitrags bitte oder kostenlos und unverbindlich registrieren.

Sie haben keinen Zugang und wollen trotzdem weiterlesen?

Registrieren Sie sich jetzt - testen Sie uns kostenlos und unverbindlich
Stand: 02.01.2025 (aktualisiert am: 20.05.2025)
Feedback zu diesem Tipp

Wir lösen Ihr Rechtsproblem! AnwaltOnline - empfohlen von Computerwoche

Fragen kostet nichts: Schildern Sie uns Ihr Problem – wir erstellen ein individuelles Rechtsberatungsangebot für Sie.
  Anfrage ohne Risiko    vertraulich    schnell 

So bewerten Mandanten unsere Rechtsberatung

Durchschnitt (4,85 von 5,00 - 1.239 Bewertungen) - Bereits 392.580 Beratungsanfragen

Meine Fragen wurden alle beantwortet und ich bin sehr zufrieden. Vielen Dank dafür.

Verifizierter Mandant

Schnelle und verständliche Beratung zum Thema Kündigungsfrist. Vielen Dank!

Verifizierter Mandant