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Allgemeines Lebensrisiko oder Reisemangel?

Reiserecht | Lesezeit: ca. 7 Minuten

Beruht eine Unannehmlichkeit oder ein Mangel auf dem allgemeinen Lebensrisiko, so begründen diese keine Haftung des Reiseveranstalters - diese sind vom Reisenden hinzunehmen.

Die bedeutet, dass der Reisende das Risiko des Zufalls ( = das allgemeine Lebensrisiko), Störungen aus der privaten Risikosphäre sowie des nicht geschuldeten Reiseumfelds tragen muss. Denn solche Risiken gehören nicht zum Organisationsbereich des Reiseveranstalters.

Eine Haftung des Veranstalters besteht auch dann nicht, wenn Schäden aufgrund des allgemeinen Lebensrisikos während einer Urlaubsreise eintreten und diese im Zusammenhang mit einem haftungsbegründenden Ereignis eintreten (BGH, 13.07.1971 – Az: VI ZR 165/69),

Wie definiert sich das allgemeine Lebensrisiko?

Jeder Mensch unterliegt – ob als Reisender oder als im übrigen Leben – durch Einwirkungen der Umwelt und Natur und auch der Gesellschaft vielfältigen Risiken, denen er sich nicht vollständig entziehen kann. Diese Gefahr kann nicht auf Dritte überwälzt werden, sondern sind vom Betroffenen zu verantworten und zu tragen.

Was unterliegt dem allgemeinen Lebensrisiko bei Reisen?

Landestypische Unannehmlichkeiten, wie beispielsweise ein Gecko im Zimmer, Insektenstiche aber auch schlechtes Wetter oder unplanbare Naturereignisse berechtigten nicht zur Minderung des Reisepreises und unterliegen dem allgemeinen Lebensrisiko.

Gleiches gilt für den Fall, dass der vom Reisenden erwartende Standard sich nicht mit der Realität deckt. Der erwartbare Standard passt sich verständlicherweise der Buchung und der Höhe des Reisepreises an. So kann auf einem Billigflug selbstverständlich kein First-Class-Dinner erwartet werden.

Auch Unfälle, die nicht auf dem Organsiationsverschulden des Veranstalters beruhen, sondern der Risikospähre des Reisenden zuzurechnen sind, begründen keine Ansprüche gegen den Veranstalter.

Typische Störungen, die unter das allgemeine Lebensrisiko fallen, sind u.a.:
  • private Unfälle
  • Allgemeine Überfallgefahr
  • Diebstahl
  • private Stürze
  • Krankheit
  • Allgemeine Wetterlage *
  • Schneearmer Winter *
  • Vereinzeltes Ungeziefer
  • Verschmutzung von öffentlichen Stränden
  • Einzelne Quallen
  • Algen
  • Anblick behinderter Menschen
  • Natürliche Geräusche
  • Natürliche Gerüche
  • Steine auf einem Beachvolleyball-Spielfeld
  • Weniger ruhige Lage im Hotel, sofern nicht zugesichert.
* Ein anderes gilt, wenn der Reiseveranstalter - was unwahrscheinlich ist - ein entsprechendes Wetter zugesichert hat.

Muss der Veranstalter über Störungen informieren?

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Stand: 01.03.2022 (aktualisiert am: 20.05.2025)
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