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Kontosperrung: Was kann ein Betroffener tun?

Geld & Recht | Lesezeit: ca. 6 Minuten

Eine Kontosperrung ist immer ein erhebliches Problem für den Kontoinhaber – egal, aus welchen Gründen eine Sperrung im konkreten Fall durchgeführt wurde.

Die wichtigste Frage für Betroffene ist meist, wie die Sperre aufgehoben werden kann, um wieder Zugriff auf das eigene Geld zu erhalten.

Was ist eigentlich eine Kontosperrung?

Durch eine Kontosperrung wird der Kontoinhaber in der Kontoführung eingeschränkt oder an dieser vollständig gehindert. Eine solche Sperre kann temporär aber auch dauerhaft sein. Während einer Kontosperrung sind weder Ein- noch Auszahlungen möglich.

In der Regel erhält der Kontoinhaber vorab eine Information über die bevorstehende Sperrung, der voraussichtlichen Dauer sowie ggf. den Gründen für die Sperrung. Eine Verpflichtung zur vorherigen Ankündigung besteht jedoch nicht.

Warum erfolgt eine Kontosperrung durch das Kreditinstitut?

Die Gründe für eine Kontosperrung können vielfältiger Art sein, beispielsweise ein Verstoß gegen das Geldwäschegesetz, das Kreditwesengesetz oder die Nutzungsbedingungen für das konkrete Konto bzw. der Verdacht auf einen solchen Verstoß.

Zudem kann eine – üblicherweise temporäre Sperrung – erfolgen, wenn das Kreditinstitut Unregelmäßigkeiten oder einen unautorisierten Zugriff feststellt.

Eine Kontosperrung kann weiterhin dann dann erfolgen, wenn Schulden oder Kontogebühren nicht gezahlt wurden.

Kann man sein eigenes Konto sperren lassen?

Der Kontoinhaber kann sein Konto selber sperren lassen, beispielsweise wegen Verlust der Bankkarte oder weil der Verdacht auf einen (möglichen) nicht autorisierten Zugriff besteht. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte freiwillige Sperre.

Kann ein Konto von Dritten gesperrt werden?

Eine Kontosperrung kann unter anderem auf Anordnung des Finanzamtes bei Steuerschulden oder im Rahmen einer Pfändung durch einen gerichtlichen Kontopfändungsbeschluss erfolgen.
Das Finanzamt benötigt bei Steuerschulden keinen vorherigen gerichtlichen Vollstreckungstitel.

Es ist auch möglich, dass eine Kontosperrung gerichtlich verfügt wird, sofern ein europäischer Beschluss für die Kontopfändung vorläufiger Natur vorliegt.

Kann man gegen eine Kontosperrung vorgehen?

Sofern eine unfreiwillige Kontosperrung aufgrund einer Pfändung erfolgt ist, kann der Kontoinhaber gegen eine Pfändung – i.d.R. binnen eines Monats - Einspruch eingelegt werden sowie ein Antrag auf Aussetzung der Vollziehung gestellt werden; gegebenenfalls kann auch eine Ratenzahlung oder Stundung mit dem Gläubiger vereinbart werden, um die Pfändung aufzuheben.

Wurde ein Konto wegen Verdachts des Verstoßes gegen gesetzliche Vorschriften gesperrt, so kann versucht werden, bei der Bank weitere Informationen einzuholen. Sinnvollerweise wird in solchen Fällen jedoch direkt ein Rechtsanwalt beauftragt, der sofern möglich auch weitere Schritte zur Freigabe des Kontos einleiten kann (z.B. einstweilige Verfügung).

Wurde das Konto von der Bank wegen verdächtiger Kontoaktivitäten oder Überschuldung gesperrt, so kann der Kontoinhaber hierzu Stellung nehmen. Bleibt das Kreditinstitut bei der Sperre, kann Einspruch eingelegt werden. Auch hier sollte ein Rechtsanwalt hinzugezogen werden.

Kann man sich einer Kontopfändung schützen?

Wird ein Pfändungsschutzkonto eröffnet, so schützt dies zumindest teilweise auch vor Sperrung des Kontos, da der Grundbetrag vor Pfändungsmaßnahmen sicher ist.

Darüber hinaus bleibt dem Kontoinhaber nur, sich gesetzes- und regelkonform zu verhalten. Denn wenn kein Anlass zur Kontosperre gegeben wird, erfolgt üblicherweise auch keine Kontosperrung.

Praktische Tipps zur Vermeidung von Kontosperrungen

Jeder Kontoinhaber sollte regelmäßig seine Kontobewegungen überprüfen und Unregelmäßigkeiten sofort mit dem Kreditinstitut klären.

Zahlungsverpflichtungen, insbesondere Steuern und Kontogebühren, sollten rechtzeitig erfüllt werden.

Der Online-Zugang sollte gesichert werden – insbesondere unter Verwendung starker, nicht zu erratender Passwörter. Auf elektronischen Geräten und sollte die Software aktuell und sicher gehalten werden, um unautorisierten Zugriff zu erschweren.
Stand: 20.05.2024 (aktualisiert am: 20.05.2025)
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