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Mediation zur Lösung von Konflikten in Unternehmen und Gewerbe

Firmen / Gewerbe | Lesezeit: ca. 8 Minuten

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Die Mediation, insbesondere in wirtschaftlichen Angelegenheiten, hat sich in den letzten Jahren zu einem effektiven Instrument der Konfliktlösung entwickelt. Sie zielt darauf ab, Konflikte außergerichtlich beizulegen und eine „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten zu schaffen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Vergleichsverfahren, bei denen oft ein oder sogar beide Parteien als Verlierer hervorgehen, bietet die Mediation eine alternative Methode, um Konflikte zu bewältigen.

Was ist Mediation?

Die Mediation ist ein Verfahren zur außergerichtlichen Konfliktlösung, bei dem ein neutraler Dritter, der Mediator, die streitenden Parteien unterstützt, eine gemeinsame Lösung für ihren Konflikt zu finden. Das Ziel ist es, eine Einigung zu erzielen, bei der alle Beteiligten gewinnen, eine sogenannte „Win-Win-Situation“. Im Fokus stehen dabei die Interessen und Bedürfnisse der Konfliktparteien, und nicht die Feststellung von Schuld oder die Anwendung von Gesetzen.

Unterschied zu herkömmlichen Vergleichsverfahren

Im Gegensatz zu herkömmlichen Vergleichsverfahren, sei es vor Gericht oder außergerichtlich, konzentriert sich die Mediation darauf, Konflikte nicht nur zu beenden, sondern langfristige und nachhaltige Lösungen zu finden. In einem herkömmlichen Vergleich gibt es oft einen Gewinner und einen Verlierer, während die Mediation darauf abzielt, dass beide Parteien ihre Ziele erreichen können.

Der Ablauf einer Mediation

Eine Mediation durchläuft typischerweise mehrere Schritte:

Einführung

In diesem Schritt wird das Verfahren erläutert, und der Konflikt wird kurz beleuchtet. Die Konfliktparteien lernen den Mediator kennen und erfahren, wie die Mediation ablaufen wird.

Bestandsaufnahme

Hier werden die Wünsche und Bedürfnisse der Konfliktparteien schriftlich festgehalten. Dies hilft dabei, die Kernthemen des Konflikts zu identifizieren.

Prioritäten setzen

Die Konfliktparteien ermitteln, was ihnen wirklich wichtig ist, und priorisieren ihre Anliegen. Oftmals gibt es Überraschungen, wenn die wahren Interessen ans Licht kommen.

Sammeln von Lösungsmöglichkeiten

Es werden alle möglichen Lösungsvorschläge gesammelt, auch solche, die auf den ersten Blick nicht umsetzbar erscheinen. Dieser Schritt ähnelt einem Brainstorming.

Bewertung

Die gesammelten Konfliktlösungsoptionen werden auf ihre Realisierbarkeit und Akzeptanz hin geprüft. Es werden Wege gesucht, wie die Interessen beider Parteien befriedigt werden können.

Der Vertrag

Am Ende des Mediationsverfahrens wird die gefundene Lösung in einem Protokoll oder einer Vereinbarung schriftlich festgehalten. Dieses Dokument ist für die Konfliktparteien bindend und kann auch im Rahmen eines Gerichtsverfahrens als gerichtlicher Vergleich anerkannt werden.

Wie kann Mediation Unternehmen und Gewerbe in Deutschland helfen?

Die Anwendung der Mediation in verschiedenen Wirtschaftszweigen in Deutschland hat sich als äußerst effektiv erwiesen. Im Folgenden werden drei Beispiele aus unterschiedlichen Branchen vorgestellt, um zu zeigen, wie Mediation dazu beigetragen hat, Konflikte erfolgreich zu lösen und wirtschaftliche Vorteile zu erzielen.

Beispiel 1: VersicherungsbrancheIn der Versicherungsbranche kam es zu einem Konflikt zwischen einer Versicherungsgesellschaft und einem Softwarelieferanten. Der Grund für den Konflikt lag in Fehlern in der Abrechnungssoftware, was zu einer Klage und Gegenklage führte. Der Gesamtstreitwert betrug über 2 Millionen Euro, und bereits Anwaltskosten von über 80.000 Euro waren angefallen.

Die Lösung wurde jedoch innerhalb eines Tages durch Mediation erreicht, und die Kosten betrugen insgesamt nur 3000 Euro (jeweils 1500 Euro pro Partei). Die Erfolgsfaktoren in diesem Fall waren die Einigungsbereitschaft beider Seiten, da der Softwarelieferant zwar hohe Forderungen hatte, die Versicherung jedoch auf die Abrechnungssoftware angewiesen war. Die Lösung bestand in einer Vereinbarung, in der ein Abnahmeprozedere und eine Regelung für Teilzahlungen nach Teilabnahmen festgelegt wurden. Klagen und Gegenklage wurden zwischenzeitlich zurückgenommen.

Beispiel 2: Gewerblicher MietvertragEin weiterer Konflikt entstand im Zusammenhang mit einem gewerblichen Mietvertrag. Die Parteien stritten unter anderem über Bürgschaftsnachzahlungen, Mieterhöhungen und die Laufzeit des Vertrags. Der Streitwert betrug 20.000 Euro.

Durch Mediation wurde erreicht, dass die Mieterhöhung teilweise zurückgenommen wurde, die Bürgschaft aufgestockt wurde und der gewerbliche Mieter seinen Mietvertrag in der Immobilie verlängerte. Auch in diesem Fall zeigten beide Seiten Einigungsbereitschaft, da ein Aus- oder Umzug sowohl für den Mieter als auch für den Vermieter mit hohen Kosten verbunden gewesen wäre. Die Mediation deckte zudem ein Kommunikationsproblem zwischen Mieter und Vermieter auf und löste es, so dass zukünftige Probleme ohne die Notwendigkeit eines Anwalts direkt zwischen den Parteien gelöst werden können.

Beispiel 3: Kündigung einer LehrstelleEin drittes Beispiel betrifft die Kündigung einer Lehrstelle. Die Parteien waren uneins über die Kündigung, und es wurde vereinbart, dass das Lehrverhältnis bei einem anderen Lehrbetrieb fortgesetzt werden sollte.

Erfolgsfaktoren waren auch in diesem Fall die Einigungsbereitschaft beider Seiten. Obwohl die Fortsetzung des Lehrverhältnisses beim bisherigen Lehrbetrieb für beide Parteien keine Lösung darstellte, konnte durch Mediation eine Klage vermieden werden. Aktives Suchen und Finden eines neuen Lehrbetriebs wurde vorangetrieben. Die Mediation bestand hier in der Erarbeitung und Umsetzung einer „gesichtswahrenden“ Lösung für beide Seiten ohne gerichtliche Hilfe.
Stand: 01.02.2016 (aktualisiert am: 11.09.2025)
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